Finanzen in der Elternkarenz: Kinder und Geld unter einen Hut bringen

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Vater mit Kind – In der Elternkarenz
Das Wichtigste zum Thema Finanzen und Kinder

Lesezeit: ca. 4 Minuten

  • In Österreich können Eltern bis zu zwei Jahre Elternkarenz beantragen.
  • Um Familien finanziell zu unterstützen, gibt es das sogenannte Kinderbetreuungsgeld. Pro Tag wird dabei ein gewisser Betrag ausgezahlt.
  • Kinder sind teuer – im Schnitt kosten sie 108.000 Euro bis zur Volljährigkeit.
  • Eltern können sich durch aktive Vorsorge und Planung gut finanziell aufstellen.

Die Geburt des ersten Kindes - Aufregung und Vorfreude steigen von Tag zu Tag. Doch bis dahin musst du dich noch um einige Dinge kümmern. Das Thema Finanzen solltest du dabei unbedingt berücksichtigen. Nur was ist am besten? Wie lange kannst du Elternkarenz bei deinem Arbeitgeber beantragen oder solltest du besser Teilzeit arbeiten? Alles rund um das Thema Finanzen und Einkommen nach der Geburt erfährst du hier.

In Österreich ist es gesetzlich geregelt, dass Arbeitgeber Frauen acht Wochen vor und nach der Geburt nicht arbeiten lassen dürfen – das regelt die Schutzfrist. Während dieser Zeit bekommen Arbeitnehmerinnen ein sogenanntes Wochengeld ausgezahlt. Das wird jedoch nicht vom Arbeitgeber, sondern von der Krankenkasse gezahlt und entspricht dem durchschnittlichen Nettoarbeitsverdienst der letzten drei Monate.

Was bedeutet Elternkarenz?

Sie ermöglicht es Eltern, ihre Erwerbstätigkeit vorübergehend zu pausieren. Dadurch können sie ihr Kind nach der Geburt in Ruhe selbst betreuen und erziehen. Jedes Elternteil hat dabei pro Kind einen Anspruch auf zwei Jahre Karenzzeit. Sie kann nur von einem Elternteil genommen werden oder aufgeteilt werden. Während dieser Zeit besteht ein Kündigungsschutz für die Eltern, sie können somit nicht von ihrem Arbeitgeber entlassen werden.   

Elternkarenz: Anspruch und Voraussetzungen

Entscheiden sich werdende Eltern für die Elternkarenz, verzichten sie in dieser Zeit auf ihr Einkommen. Das sogenannte Kinderbetreuungsgeld soll das wegfallende Einkommen ersetzten und die Familie finanziell unterstützen. Um Kinderbetreuungsgeld beantragen zu können, musst du bei der Krankenkasse einen schriftlichen Antrag fristgerecht einreichen. Das ist mit viel Papierkram und einigen Voraussetzungen verbunden. So musst du beispielsweise:

  • Deinen Wohnsitz in Österreich haben
  • Mit deinem Kind in einem gemeinsamen Haushalt wohnen
  • Dein Kind selbst betreuen und erziehen
  • Familienbeihilfe beziehen
Mutter mit Baby – Elternkarenz

Erfüllst du die Ansprüche und wird dein Antrag genehmigt, bekommst du normalerweise zwischen 14,53 bis 33,88 Euro pro Tag ausgezahlt. Je nachdem, welche Anspruchsdauer du gewählt hast, bekommst du dadurch 435,90 Euro bis 1.016,40 Euro pro Monat.

Zusätzlich dazu haben Eltern den Anspruch, Familienbeihilfe zu beantragen. Dafür können sie nach der Geburt einen schriftlichen Antrag beim Finanzamt stellen. Familienbeihilfe bekommen grundsätzlich alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr - beziehungsweise bis zum Alter von 25 Jahren für Kinder in der Ausbildung oder im Studium. In Österreich bekommst du abhängig vom Alter deines Kindes zwischen 114 und 165 Euro monatlich – für weitere Kinder erhöht sich der Betrag zunehmend.

Unser Tipp: Suche dir zeitnah vor der Geburt die notwendigen Formulare raus – inklusive der Fristen für Behörden und Arbeitgeber. Eine Checkliste kann dabei sehr hilfreich sein und so hast du einen Teil des nervigen Papierkrams schon erledigt.

Von der Schwangerschaft bis zur Volljährigkeit – das kostet ein Kind

Die Ausgaben für Kinder hängen von verschiedenen Faktoren ab, dennoch gibt es durchschnittliche Kosten zur Orientierung. So kostet ein Kind bis zum 18. Geburtstag 108.000 Euro. Mit dem Alter steigen die monatlichen Kosten konstant an – bis zu 615 Euro pro Monat für 15 bis 19 Jährige.

Um diese hohen Kosten stemmen zu können – vor allem, wenn ein Elternteil oder beide vorübergehend nicht arbeiten – ist eine gute finanzielle Planung wichtig. Am besten fängst du damit schon vor der Geburt an, damit du die gemeinsame Zeit unbeschwert und in vollen Zügen genießen kannst.

Eltern mit gemeinsamen Kind – Kinderbetreuungsgeld bekommen

5 praktische Finanz-Tipps für die Elternkarenz

Damit du mit ruhigem Gewissen in die Elternkarenz gehen kannst, ist es wichtig, dass du dich finanziell darauf vorbereitest und gut aufstellst. Wir haben für dich fünf Tipps, mit denen du deine Finanzen in der Zeit – und darüber hinaus - ganz einfach in den Griff bekommst.

  1. Redet über das Thema Geld: Legt die harten Fakten auf den Tisch. Wie viel Geld habt ihr pro Monat zur Verfügung und was sind eure Fixkosten? Für einen besseren Überblick eignet sich das Drei-Konten-Modell. Es gibt ein gemeinsames Konto für sämtliche Einnahmen und separate Konten für jedes Elternteil.
  2. Kümmere dich um deine Altersvorsorge…: Pausiere deine Altersvorsorge während der Elternkarenz nicht und sorge mit einem Fondssparplan für einen finanziellen Ausgleich. Besonders Frauen können dadurch fehlende Beitragsjahre ausgleichen.
  3. …und die deines Kindes: Auch für dein Kind kannst du mit einem Fondssparplan vorsorgen. Mit kleinen, monatlichen Sparbeiträgen kannst du so ab der Geburt für den Führerschein, die Ausbildung oder andere Ausgaben sparen.
  4. Spare effektiv im Alltag: Vor allem im Kleinkindalter lohnt es sich, Second-Hand Klamotten oder Spielzeug zu kaufen. So musst du keine teuren Sachen alle paar Monate neu kaufen, sondern kannst sie günstig und gebraucht haben.
  5. Nutze flexible Arbeitsmodelle: Immer mehr Arbeitgeber bieten Remote Work oder flexible Arbeitszeiten an, mit denen sich Beruf und Familie besser vereinbaren lassen.

Das Thema Finanzen und werdende Eltern ist nicht immer einfach, aber wichtig. Die unterschiedlichen Optionen ermöglichen es Eltern und ihren Kindern, finanziell unterstützt zu werden – von der Schwangerschaft bis zum 18. Geburtstag. Doch vor allem die ersten Jahre sind entscheidend. Eltern haben in dieser Zeit einen Anspruch auf Kinderbetreuungsgeld und müssen somit nicht vollständig auf ihr Einkommen verzichten. Dennoch ist eine durchdachte Altersvorsorge wichtig, um später keine Nachteile zu haben. Arbeitgeber können Eltern zudem durch flexible Arbeitsmodelle und Elternkarenz eine Basis schaffen, damit Mitarbeitende den Spagat zwischen Familie und Arbeit meistern.

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