Was sind monatliche Fixkosten im Haushalt und wie hoch sollten sie sein?
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- Um sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen, ist es wichtig, die fixen monatlichen Kosten zu kennen, die im eigenen Haushalt anfallen.
- Dazu gehören alle Ausgaben, die regelmäßig und konstant gezahlt werden müssen – zum Beispiel die Lebenshaltungskosten, die jeden Monat anstehen.
- Variable Kosten entstehen zum Beispiel durch Kino- und Restaurantbesuche, Freizeitaktivitäten und Shopping.
- Wie hoch die laufenden Kosten sein sollten, hängt von deinem monatlichen Einkommen ab. Die 50-30-20-Regel hilft dabei, zu bewerten, wie viel von deinem monatlichen Budget für welche Aufwendungen ausgegeben werden sollte.
- Erst dann, wenn du einen Überblick gewonnen hast, kannst du beurteilen, an welchen Stellen du möglicherweise Geld sparen kannst.
Weißt du, wie hoch deine monatlichen Ausgaben sind? Vielen Menschen fehlt der Überblick, wieviel sie jeden Monat ausgeben – dabei ist genau das die wichtigste Grundlage für die eigene Finanz- und Lebensplanung. Die Gesamtausgaben eines Haushalts setzen sich immer aus fixen und variablen Kosten zusammen. Doch was genau sind Fixkosten? Und welchen Anteil des Budgets sollten sie ausmachen?
Die richtige Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben zu finden, ist nicht immer leicht. Der erste Schritt sollte daher sein, die eigenen Ausgaben genauer zu untersuchen – denn wer seine monatlichen Kosten kennt, findet leichter Sparpotentiale und Optimierungsmöglichkeiten. Besonders wichtig sind dabei die fixen Kosten.
Was sind Fixkosten?
Fixkosten sind Ausgaben, die regelmäßig und in konstanter Höhe anfallen. Lebenshaltungskosten wie Miete und Strom sind typische Fixkosten-Beispiele: Die Beträge treten in gleichmäßigen Abständen, meist monatlich, auf und verursachen bestimmte, relativ gleichmäßige Kosten. Je höher diese fixen Kosten ausfallen, desto unflexibler wirst du bezüglich anderer Ausgaben.
Einige Fixkosten müssen monatlich gezahlt werden, während andere nur vierteljährlich oder sogar jährlich anfallen. Letzteres trifft zum Beispiel häufig auf Versicherungen zu.
Variable Kosten hingegen können von Monat zu Monat unterschiedlich sein. Entsprechend hat man, anders als bei den fixen Kosten, auch immer die Möglichkeit, zu sparen. Variable Kosten entstehen zum Beispiel in der Freizeit oder beim Shopping.
Zu den fixen Kosten zählen vor allem:
- Miete
- Abzahlung von Krediten oder Hypotheken
- Wasser
- Strom
- Heizung
- Versicherungen
- Steuern
- Leasingkosten
- Ticket für den Nahverkehr
- Abonnements
- Rundfunkgebühren
- Telefon und Internet
- Mobilfunkvertrag
- Abos für Streaming oder Pay-TV
- Vereins- und Mitgliedsbeiträge
- Gebühren für Kinderbetreuung
- Unterhaltszahlungen
- …und mehr.
Wie hoch die individuellen fixen und variablen Kosten letztlich sein sollten, ist natürlich von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich. Wichtig ist vor allem, wie viel Geld dir monatlich überhaupt zur Verfügung steht. Dafür gibt es bestimmte Richtwerte, an denen du dich gut orientieren kann.
So sollten deine monatlichen Kosten aussehen
Wenn du deine fixen Kosten berechnet hast und deinen monatlichen Einnahmen gegenüberstellst, siehst du schnell, an welchen Stellen möglicherweise Handlungsbedarf besteht. Dabei können dir folgende Faustregeln helfen:
Die Fixkosten sollten maximal 50 Prozent des Nettogehalts ausmachen
Um sich finanziell maximale Flexibilität zu ermöglichen, sollte man seine fixen Kosten möglichst gering halten. Insgesamt gilt die Richtlinie, dass deine festen monatlichen Ausgaben auf keinen Fall mehr als 50 Prozent des Nettogehalts ausmachen sollten.
Besser wären sogar 30 bis 40 Prozent – allerdings ist das nicht immer machbar, je nachdem wie hoch deine Einnahmen sind, wo du wohnst und wie hoch die Mietpreise dort sind.
Die Miete sollte ein Drittel des Nettogehalts nicht überschreiten
Deine Mietkosten, die wahrscheinlich den größten Posten der fixen Kosten ausmachen, sollten insgesamt nicht mehr als ein Drittel deines Nettogehalts betragen – Nebenkosten inklusive!
Zahlt man wesentlich mehr, sollte man seine Wohnsituation überdenken – auch wenn es gerade in Großstädten und beliebten Gegenden mit hohen Mietpreisen nicht immer einfach ist.
Die Rücklagen für die Altersvorsorge hängen vom Alter ab
Altersarmut ist europaweit ein wichtiges Thema, da die gesetzliche Rente schon lange nicht mehr ausreicht, um den eigenen Lebensstandard im Alter zu halten. Gerade deshalb sollte auch die private Altersvorsorge in deine Ausgaben einfließen.
Je älter man ist, desto höher der prozentuale Anteil des Nettoeinkommens, der in die private Altersvorsorge fließen sollte. Bei Berufseinsteigern werden 4 bis 6 Prozent empfohlen, für 30-Jährige rund 5 bis 8 Prozent und ab 40 Jahren schon 7 bis 10 Prozent.
Der Notgroschen ist Pflicht
Um für kleinere und größere finanzielle Rückschläge gewappnet zu sein, solltest du unbedingt Rücklagen schaffen. Drei Nettomonatsgehälter sind dabei ein empfehlenswerter Betrag, der fest angespart werden sollte.
So hast du genug Geld auf dem Konto, um spontan anfallende Kosten zu stemmen, aber immer noch genügend Flexibilität für Ausgaben, die dir Freude bereiten.
Unterm Strich: So geht die 50-30-20-Regel
Die vielen Zahlen und Richtwerte klingen im ersten Moment vielleicht kompliziert, sind es aber eigentlich gar nicht. Gut merken kannst du dir eine sinnvolle Aufteilung deines Budgets mit der sogenannten 50-30-20-Regel.
Die Faustregel sagt: 50 Prozent deines Budgets für fixe Kosten, 30 Prozent für Freizeit und 20 Prozent fürs Sparen. Wie viel du monatlich wofür ausgibst, lässt sich so ganz leicht berechnen.
Zusammengefasst macht folgende Aufteilung deiner Ausgaben Sinn:
- 50 Prozent für deine Fixkosten, einschließlich deiner Lebenshaltungskosten und anderer fixer Ausgaben. Darin enthalten ist auch die Miete, die keinen zu hohen Anteil deiner Fixkosten ausmachen sollte, damit du dein Budget nicht sprengst.
- 30 Prozent für deine Freizeit, Konsumausgaben und andere variable Kosten, die du dir gönnst.
- 20 Prozent zum Sparen und Abbezahlen von Krediten. Wichtig ist zunächst einmal, die empfohlenen Rücklagen von drei Nettomonatsgehältern auf deinem Konto anzusparen. Wenn das geschafft ist, solltest du dir Gedanken machen, wie du dein Geld sinnvoll anlegen und so Kapital für die Zukunft aufbauen kannst. Das kann zum Beispiel ein Bausparvertrag, ein Fondssparplan oder eine private Rentenversicherung sein.
Angenommen, du verdienst monatlich 1.500 Euro netto – dann sollten deine monatlichen Fixkosten maximal 750 Euro betragen, davon höchstens 500 Euro Miete. 450 Euro stehen dir jeden Monat für Freizeit und variable Kosten zur Verfügung und 300 Euro werden gespart oder in die eigene Vorsorge investiert.
Wenn du einen genaueren Blick auf deine Fixkosten und mögliche Einsparpotenziale werfen möchtest, lohnt sich ein Treffen mit einem Finanzberater. Dabei geht ihr Schritt für Schritt deine anfallenden Ausgaben und Lebenshaltungskosten durch und analysiert, an welcher Stelle du Geld sparen kannst.