Trotz Corona entspannt in die Urlaubszeit
|
Sommerzeit ist Urlaubszeit! Für manche Menschen fällt der wohlverdiente Urlaub dieses Jahr allerdings ins Wasser. Aufgrund der Corona-Krise besteht noch immer eine Reisewarnung des BMEIA für 32 Staaten weltweit. Aber: Auch im eigenen Land oder in den europäischen Nachbarländern kann man einen tollen Urlaub verbringen. Wir haben alle Infos und Tipps zusammengestellt, wie man sich trotz Corona eine entspannte Zeit machen kann.
Für zahlreiche Länder weltweit gilt noch immer die derzeitige Covid-19-Reisewarnung des BMEIA. Ärgerlich für jeden, der diesen Sommer einen großen Urlaub geplant hat und jetzt umbuchen muss. Zum Glück ist das Reisen in viele europäische Länder aktuell aber wieder möglich. Sollte sich an den Situationen und Fallzahlen in den jeweiligen Ländern allerdings etwas ändern, können kurzfristig neue Reisewarnungen ausgesprochen werden. Da es in den einzelnen Ländern individuelle Einreisebeschränkungen geben kann, die abhängig von der aktuellen Situation vor Ort sind, informiert man sich am besten vor Reiseantritt beim BMEIA über Neuigkeiten. Wer sich gut vorbereitet, kann also trotzdem einen entspannten Sommerurlaub genießen - und zur Not geht das sogar in den eigenen vier Wänden.
Urlaub im eigenen Land lohnt sich
Warum nicht einfach in Österreich Urlaub machen? Egal ob im Hotel, Ferienwohnung, Haus oder Camper, für schöne Orte muss man meist gar nicht weit reisen. Und mal ehrlich: Wer kann schon von sich behaupten, wirklich jede Ecke Österreichs schon gesehen zu haben? So vermeidet man allemal das Risiko kurzfristiger Grenzschließungen.
Beachten muss man dabei die landesweiten Abstands- und Hygieneregelungen. An bestimmten Orten, wie zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln und Taxis, gilt zudem eine Maskenpflicht. Diese kann regional sogar unterschiedlich stark ausgeprägt sein, daher sollte man vor und während der Reise aktuelle Meldungen verfolgen. Grundsätzlich haben die meisten Einrichtungen wie Restaurants, Cafés, Bäder, Museen, Tierparks & Co wieder geöffnet. In der Gastronomie gilt allerdings eine Sperrstunde ab 1 Uhr nachts.
Frühstück mit Blick auf die Bergwelt, in freier Natur wandern gehen und abends in Ruhe abschalten: Ein Urlaub auf der Alm ist perfekt für eine Auszeit nach dem Alltagsstress der letzten Monate und der Enge im Homeoffice. Für Naturliebhaber ist vielleicht einer der sechs wunderschönen Nationalparks Österreichs interessant. Zu sehen gibt es faszinierende Berglandschaften und artenreiche Waldflächen, beispielsweise im Thayatal in Niederösterreich, in der Flussauenlandschaft in den Donau-Auen oder im ältesten und größten Nationalpark Österreichs, dem Nationalpark Hohe Tauern. Hier kommt garantiert jeder auf seine Kosten, der mal vom hektischen Alltag ausspannen möchte.
Oder wie wäre es mit einer mehrtägigen Tour mit dem Fahrrad? Der Ennsradweg zählt zu den schönsten Strecken im Alpenraum, auf dem Salzkammergutradweg kann man den Spuren der Kaiserlichen Familie folgen und der Donauradweg kommt an tollen historischen Städten und Weinbergen vorbei. Und das sind nur einige Tipps von all den Fahrradrouten, die Österreich zu bieten hat. Für diejenigen, die lieber zu Fuß unterwegs sind, gibt es wunderschöne Fernwanderwege zu erkunden, oder man pilgert die Jakobswege entlang, die auch in Österreich zahlreich vorhanden sind.
Tipps für einen entspannten Urlaubsstart
Um entspannt in den Urlaub starten zu können, ist die richtige Vorbereitung das A und O. Neben dem Beobachten der tagesaktuellen Corona-Schutzmaßnahmen am Zielort (und außerdem in allen Regionen, die man bei der Durchreise passieren muss) sollte vor allem die finanzielle Situation vorab geklärt werden. Dazu gehört es, Guthaben, Gebühren und Limits von Debitkarte oder Kreditkarte zu checken und genügend Bargeld dabei zu haben. Wichtige Dokumente wie Ausweis und Reisepass unbedingt rechtzeitig auf Gültigkeit prüfen! Außerdem sollte man frühzeitig jemanden organisieren, der den Briefkasten leert, die Blumen gießt und Haustiere versorgt. Sonnenschirme, Gartenstühle & Co sollten vor der Abfahrt sicher verstaut werden, um Schäden durch eventuelle Unwetter zu vermeiden. Ist man länger als drei Tage weg, muss man aus Versicherungsgründen die Hauptwasserleitung abdrehen (72-Stunden-Klausel).
Bei Autoreisen packt man besser schon am Tag zuvor und nicht erst kurz vor der Fahrt, um Stress bei der Abreise zu vermeiden. Dabei gilt immer: Die schwersten Sachen ganz nach unten direkt hinter die Rücksitze, die leichten Sachen nach oben und kleine Gegenstände sicher in den Türen, unter den Sitzen oder in den Taschen an den Rückenlehnen unterbringen. Ist das Gepäck im Kofferraum höher gestapelt als die Rücksitze, sollte man ein Sicherungsnetz benutzen. Getränke, Snacks und ggf. Spielzeug für die Kinder sollte griffbereit verstaut werden. Als Fingerfood eignen sich zum Beispiel Obst und Gemüse, belegte Brote oder Wraps – denn regelmäßige, gesunde Snacks sind wichtig für die Konzentration. Daneben helfen auch häufige Pausen, kleine Spaziergänge oder Lockerungsübungen und ausreichendes Trinken dabei, längere Autofahrten sicher und aufmerksam durchzustehen.
Nicht vergessen: Warnwesten, Warndreieck und Verbandskasten sollten auch im vollgepackten Auto stets griffbereit liegen. Apropos Verbandskasten – in Corona-Zeiten gehören auch Mundschutz und Desinfektionsmittel in den Erste-Hilfe-Koffer und die Reiseapotheke!
Gut versichert im Urlaub
Um böse Überraschungen zu vermeiden, lohnt es sich, über den eigenen Versicherungsschutz nachzudenken. Wer trotz Corona ins Ausland fahren möchte, braucht möglicherweise eine Auslandskrankenversicherung, um auch im Urlaub auf ambulante und stationäre Behandlung in der gewohnten Qualität zugreifen zu können. Am besten prüft man vorher, was die gesetzliche Krankenkasse abdeckt und welche Anforderungen man selbst an die medizinische Versorgung stellt. Bestimmte Leistungen wie Krankenrücktransporte oder besondere stationäre Unterbringung können darüber hinaus durch Krankenzusatzversicherungen abgedeckt werden.
Wer über eine private Haftpflichtversicherung verfügt, sollte auch hier noch einmal einen Blick in die Versicherungsunterlagen werfen und nachschauen, ob die Versicherung auch im Ausland gilt. Nützlich ist auch eine Haushaltsversicherung, die die eigene Einrichtung während der Abwesenheit absichert. Prüfen sollte man hier, wie lange man maximal abwesend sein darf und ob auch Schäden, Einbruch oder Diebstahl in der Urlaubsunterkunft abgedeckt sind.
Eine Reisestornoversicherung lohnt sich vor allem bei längeren Reisen, die mit hohen Kosten verbunden sind. Ob die Versicherung sinnvoll ist, hängt unter anderem vom individuellen Tarif, der geplanten Reise und dem eigenen Sicherheitsbedürfnis ab.
Einfach mal zuhause Urlaub machen
Was tun, wenn der geplante Urlaub ins Wasser gefallen ist oder man sich den ganzen Stress und die Unsicherheit in Corona-Zeiten sparen möchte? Ganz einfach: Zuhause bleiben, die Seele baumeln lassen und die freie Zeit auf Balkonien genießen. Das spart nicht nur Geld und Zeit, die man sonst für Hotel- und Flugbuchungen, Kofferpacken sowie Hin- und Rückreise gebraucht hätte, sondern auch CO2 und tut so der Umwelt gut.
Der Urlaub zuhause, auch „Staycation“, gelingt am besten mit ein bisschen Vorbereitung. Wenn wichtige Erledigungen abgearbeitet sind und Wohnung und Balkon in Schuss gebracht wurden, kann man sich erst richtig entspannen. Mit ein paar Pflanzen und einem bequemen Liegestuhl lässt sich auch ein kleiner Balkon in eine richtige Wohlfühloase verwandeln.
Und wie verbringt man nun die Ferien daheim? Richtig erholsam ist es, einfach mal gar nichts zu tun. Ab in die Hängematte, den Liegestuhl oder aufs Sofa und endlich wieder ein gutes Buch lesen. Oder man legt einen Wellnesstag mit Schaumbad, Kerzen, guter Musik und Gesichtsmaske ein. Ein aufwendiges Abendessen kochen, Spieleabende oder Serienmarathon organisieren, ausschlafen, ein Gläschen Wein auf dem heimischen Balkon oder im eigenen Garten genießen oder einen Online-Kurs belegen: Es gibt endlos viele Ideen, wie man die freie Zeit nutzen kann.
Grillen auf Balkon, Terrasse und im Garten ist in Österreich übrigens grundsätzlich erlaubt, außer der Mietvertrag sagt ausdrücklich etwas anderes oder man beeinträchtigt die Nachbarn durch wesentliche Ruß- oder Rauchentwicklung. Um Ärger zu vermeiden, legt man späte Grillpartys lieber aufs Wochenende, vermeidet Lautstärke nach 22 Uhr und verringert die Rauchbildung, etwa durch die Verwendung von Elektro- oder Gasgrills.
Auch für ein bisschen Sport kann man die freien Tage zuhause ideal nutzen. Ob Yoga, joggen, Inline Skating, wandern oder Rad fahren – es gibt garantiert für jeden die richtige Sportart und jetzt ist endlich die Zeit, alles mal auszuprobieren. Beim Wandern oder mit dem Rad lernt man auch endlich mal die Umgebung richtig kennen. Kleinere Ausflüge eignen sich perfekt, um den Heimurlaub ein wenig aufzulockern, zum Beispiel in nahegelegene Städte, Freizeitparks, ins Freibad oder an den Badesee. Und bestimmt gibt es auch in der eigenen Stadt noch das ein oder andere Eiscafé, Restaurant oder Museum, das man schon immer mal besuchen wollte, aber nie geschafft hat – bis jetzt!
Verreisen innerhalb Europas
Wer trotzdem ins Ausland verreisen möchte, findet innerhalb Europas eine Menge schöner Reiseziele. Von Reisen in manche europäische Länder rät das BMEIA noch immer ab, darunter unter anderem Großbritannien, Portugal, Schweden und Bulgarien. Wenn man nicht weit fahren, aber auch nicht in Österreich bleiben möchte, bieten sich die Nachbarländer als Urlaubsziele an. In Deutschland und der Schweiz gibt es keine Einreisebeschränkungen mehr und Hotels, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen sind größtenteils wieder geöffnet. Einige Festivals und Veranstaltungen wurden allerdings abgesagt und es gelten verschiedene Hygienebestimmungen und Abstandsregeln.
Auch in den Niederlanden gibt es keine Grenzkontrollen und die meisten Hotels und Einrichtungen haben wieder geöffnet, teilweise sind Reservierungen oder Online-Anmeldungen nötig. Inzwischen wurden auch in Belgien die Grenzkontrollen wieder aufgehoben.
Seit Mitte Juni ist die Einreise nach Frankreich wieder möglich, seit Anfang Juli auch nach Spanien. Portugal, Griechenland, Kroatien oder Tschechien sind weitere mögliche Urlaubsziele für österreichische Touristen. Theoretisch kann man auch nach Italien reisen, dort gibt es allerdings Gesundheitskontrollen an den Grenzen und Flughäfen und in vielen Regionen gelten individuelle Einschränkungen. Wen es in den Norden zieht, der kann unter bestimmten Voraussetzungen nach Dänemark fahren, Norwegen und Finnland dagegen sind noch voraussichtlich bis Mitte Juli dicht.
Auch wenn die Einreise in viele Länder wieder möglich ist, sollte man als Tourist beachten, dass je nach Land oder Region unterschiedliche Schutzmaßnahmen wie Mindestabstand, Maskenpflicht und Gesundheitskontrollen gelten. Teilweise muss die Einreise auch vorab angemeldet werden. Und: Ein Restrisiko besteht in jedem Fall, da jederzeit mit neuen Reisewarnungen oder Grenzschließungen gerechnet werden muss, sollten die Corona-Fallzahlen in einigen Regionen wieder ansteigen.