7 Fehler bei der Altersvorsorge: Richtig finanziell absichern
|
Lesezeit: ca. 4 Minuten
- In Österreich reicht die gesetzliche Rente oftmals allein nicht mehr aus, um die eigenen Lebenshaltungskosten aufrecht zu halten.
- Der demografische Wandel in ganz Europa hat zur Folge, dass immer weniger Menschen in die Rentenkassen einzahlen.
- Eine private Altersvorsorge ist unverzichtbar. Früh damit anzufangen, lohnt sich.
- Bei der privaten Vorsorge gibt es einige Dinge, die du beachten solltest.
Mittlerweile ist vielen Menschen bewusst, dass die gesetzliche Rente nicht mehr vollständig ausreicht, um sorgenfrei und entspannt alt zu werden. Der demografische Wandel und eine immer älter werdende Bevölkerung lassen das System bröckeln. Eine private Vorsorge ist nun umso wichtiger. Doch hierbei können dir schnell ein paar Fehler unterlaufen. Welche Fehler du dabei vermeiden solltest und wie du für dich finanziell vorsorgen kannst, erfährst du hier.
In Österreich sind die meisten erwerbstätigen Personen im staatlichen Rentensystem pflichtversichert – auch Selbständige. Somit stellt die gesetzliche Pensionsversicherung auch heutzutage noch die wichtigste Säule der Altersvorsorge dar. Allerdings reicht diese für viele allein nicht mehr aus. Der Grund dafür ist der demografische Wandel. Doch worin genau besteht das Problem?
Das Problem mit der Rente
Die Menschen in Europa bekommen im Schnitt nicht nur weniger Kinder, sie werden auch immer älter. Und je älter man wird, desto länger bezieht man die gesetzliche Rente. Es gibt also immer mehr Rentner, die länger eine Rente ausgezahlt bekommen und zeitgleich weniger junge Menschen, die in das System einzahlen.
Eine wichtige Rolle bei der Altersvorsorge spielt das sogenannte Rentenniveau. Es ist das Verhältnis zwischen der Höhe der gesetzlichen Rente und dem durchschnittlichen Einkommen. Laut einer Studie der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) aus dem Jahr 2019 betrug das Rentenniveau der gesamten OECD-Ländern 58,6 Prozent. Innerhalb Europas variiert das Rentenniveau jedoch enorm.
Die gesetzliche Rente allein reicht also nicht mehr aus, damit du im Alter deinen eigenen Lebensstandard halten und sorgenfrei alt werden kannst. Eine weitere Säule ist die betriebliche Altersvorsorge. Zwar hat jeder Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin einen Anspruch darauf, allerdings kann der Arbeitgeber selbst entscheiden, wie er die betriebliche Altersvorsorge anbietet. Die private Altersvorsorge ist somit ein wichtiges Thema, mit dem du dich auseinandersetzen solltest. Doch vor allem für junge Menschen ist es ein lästiges und kompliziertes Thema. Aber das muss es nicht sein, wie unsere sieben Tipps zeigen.
7 Fehler bei der Altersvorsorge
Wir haben für dich die sieben häufigsten Fehler bei der privaten Altersvorsorge rausgesucht, damit du vorbereitet bist und entspannter in deine finanzielle Zukunft schauen kannst. So verschenkst du weder wertvolle Jahre noch eine unnötige Summe an Geld.
1. Die Altersvorsorge aufschieben
Wer will am Anfang des Berufslebens schon über die Rente nachdenken? Es ist schließlich noch Zeit… Doch das ist vielleicht der größte Fehler, den du machen kannst. Bei der Altersvorsorge ist Zeit der entscheidende Faktor. Je früher du anfängst finanziell vorzusorgen, desto länger kannst du dein Geld für dich arbeiten lassen.
Unser Tipp: Du kannst bereits mit kleinen monatlichen Beträgen für deine Rente vorsorgen und diese im Laufe der Zeit erhöhen. Denn kleine Beträge sind immer besser als gar keine. Früh anfangen lohnt sich.
2. Partner oder Partnerin als Altersvorsorge
Wenn es um deine Altersvorsorge geht, solltest du dich nicht auf deinen Partner oder deine Partnerin verlassen. Denn das Leben läuft bekanntlich nie so wie geplant. Eine plötzliche Arbeitslosigkeit oder eine Trennung gefährden die spätere Absicherung enorm. Kümmere dich deswegen auch um deine eigene Vorsorge, damit du abgesichert und unabhängig bist.
3. Zu wenig Ausdauer
Es ist nicht nur wichtig, dass du anfängst, sondern auch, dass du durchhältst. Legst du dein Geld zum Beispiel an der Börse an und investierst in Fonds oder eine fondsgebundene Pensionsversicherung, gehören Marktschwankungen dazu. Mit einem gewissen Durchhaltevermögen kannst du Schwankungen jedoch einfach aussitzen. Du musst also bei deiner finanziellen Vorsorge langfristig denken – und nicht nur kurzfristig.
4. Eigene Arbeitskraft nicht absichern
Was machst du, wenn du von heute auf morgen nicht mehr arbeiten kannst? Unfälle oder Krankheiten passieren häufiger als du denkst und ohne ein regelmäßiges Einkommen kannst du schlecht in deine private Vorsorge einzahlen. Mithilfe einer Berufsunfähigkeitsversicherung kannst du nicht nur deine laufenden Kosten abdecken, sondern auch weiter für deine Rente sparen.
5. Bedarf falsch einschätzen
Um im Alter gut finanziell aufgestellt zu sein, musst du wissen, wie viel Geld du später tatsächlich brauchst. Doch viele kennen ihre Rentenlücke nicht und können somit schlecht einschätzen, wie viel sie wirklich für die Rente zurücklegen müssen. Deine persönliche Rentenlücke kannst du problemlos mithilfe von Online-Rechnern ermitteln lassen. Kurz googeln und los geht’s.
6. Gebühren und Inflation übersehen
Für deine Altersvorsorge kannst du zwischen unterschiedlichen Produkten wählen. Dabei zahlst du jedoch in der Regel Gebühren. Wenn du deine Strategie regelmäßig änderst, zahlst du natürlich zusätzliche Gebühren. Deswegen gilt auch hier: Plane langfristig, damit du möglichst geringe Gebühren zahlen musst.
Vergiss außerdem nicht die Inflation. Sie schmälert im Laufe der Zeit dein Geld und somit auch deine Altersvorsorge. Du solltest sie deswegen unbedingt im Hinterkopf behalten und bei deiner Planung berücksichtigen.
7. Nur eine Immobilie als Altersvorsorge
Der letzte Fehler ist zu denken, eine eigene Immobilie reicht für die private Absicherung aus. Natürlich ist eine Immobilie im Alter sinnvoll, doch einzig und allein solltest du dich nicht darauf verlassen. Du weißt nie, wie sich der Immobilienmarkt entwickeln wird oder wer zum Beispiel nach einer Trennung das gemeinsame Haus bekommt. Das Zauberwort ist Diversifikation. Streue dein Risiko, wenn es um deine Rente geht. Von fondsgebundenen Pensionsversicherungen, über ETF-Sparpläne bis hin zu Bausparverträgen – du hast viele Möglichkeiten dein Geld breit zu investieren.
Wie du siehst, führt kein Weg an einer privaten Altersvorsorge vorbei, wenn du deine Rente in vollen Zügen genießen möchtest. Natürlich solltest du hierbei ein paar Dinge beachten. Aber wenn du dein Geld langfristig und diversifiziert anlegst, deine Rentenlücke kennst und dich für den Fall einer Erwerbsunfähigkeit absicherst, bist du sehr gut aufgestellt.
Das Wichtigste ist jedoch, dass du dir der Problematik bewusst bist und dass du mit deiner Altersvorsorge anfängst – egal wie groß oder klein dein monatlicher Betrag ist. Am Ende wirst du es nicht bereuen und kannst die Zeit bis zur Rente unbeschwert genießen.